
Ein Netz aus leistungsfähigen Rechenzentren ist das Rückgrat unserer digitalen Infrastruktur. Rechenzentren ermöglichen die Bereitstellung digitaler Angebote und Services durch die Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen. Erfahren Sie mehr über die neuesten Entwicklungen im Bereich Rechenzentren in NRW!

Mit 4.850 MW geplanter Kapazität ist Deutschland der größte Standort Europas mit starkem Wachstum
Zukünftiges Wachstum der Rechenzentrumskapazitäten von Köln/Düsseldorf von 105 MW auf 855 MW bis 2030
Was sind die Ziele des Landes NRW und des KDI NRW im Bereich Rechenzentren?
Nordrhein-Westfalen entwickelt sich von der Kohle zur KI-Region und will seine Spitzenposition als führender europäischer Standort für digitale Technologien weiter ausbauen. Dafür unterstützt das Land gezielt den Ausbau moderner Dateninfrastrukturen – etwa durch die Bereitstellung geeigneter Flächen, die Förderung von Rechenzentrumsansiedlungen, Investitionen in Netz- und Energieinfrastruktur sowie Maßnahmen zur besseren internationalen Anbindung. Diese Maßnahmen erhöhen die Attraktivität NRWs als Standort für technologieorientierte Unternehmen, ermöglichen zusätzliche Arbeitsplätze in der Region und stärken die digitale Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region.
Das Land NRW begleitet den Strukturwandel im Rheinischen Revier unter anderem durch die gezielte Entwicklung geeigneter Flächen für digitale und technologische Nutzungen – etwa in Grevenbroich-Frimmersdorf oder Bergheim-Niederaußem. Diese Flächen bieten Potenzial für die Ansiedlung von Rechenzentren, wie es unter anderem an den Microsoft-Standorten in Bergheim und Bedburg sichtbar wird. Solche Ansiedlungen werfen jedoch eine Vielzahl an technischen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Fragestellungen auf – etwa hinsichtlich Flächenbedarf, Stromversorgung, Datenanbindung oder regionaler Wertschöpfung.
Vor diesem Hintergrund wurde im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung von Dateninfrastrukturen im Rheinischen Revier durchgeführt. Sie untersucht Voraussetzungen und Potenziale für ein integriertes Konzept aus Hyperscale-Rechenzentrum, Datendrehkreuz und Digitalpark – und bestätigt das strukturelle und geostrategische Potenzial der Region für zukunftsfähige digitale Infrastruktur. Weitere Informationen finden Sie in der Machbarkeitsstudie Dateninfrastruktur NRW.
Zur weiteren Profilierung der Region als Standort für innovative Technologien trägt außerdem ein eigenes Team bei NRW.Global Business bei, das die internationale Vermarktung des Rheinischen Reviers aktiv unterstützt.
Rechenzentren stärken
Inhaltlicher Hintergrund zum Thema Rechenzentren
Ein Rechenzentrum („Data Center“) ist eine spezialisierte technische Einrichtung, die eine Vielzahl von IT-Komponenten wie Server, Datenspeicher- und Netzwerksysteme beherbergt. Hauptaufgabe eines Rechenzentrums ist es, große Datenmengen sicher zu speichern, zu verarbeiten und zuverlässig verfügbar zu machen. Rechenzentren bilden somit die technische Grundlage für nahezu alle digitalen Dienstleistungen wie Websites, Cloud-Dienste, Streaming-Angebote, Online-Kommunikation oder Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI).
Technische Funktionsweise:
Kern jedes Rechenzentrums sind Server, die Daten speichern, verarbeiten und bereitstellen. Diese Server sind in gesicherten Serverräumen untergebracht, welche speziell gegen physische Gefahren (z. B. Feuer, Wasser, unbefugten Zugriff) geschützt sind. Eine effiziente Kühlung ist unerlässlich, da die Server im Betrieb große Mengen an Wärme produzieren. Moderne Rechenzentren nutzen verschiedene Kühlsysteme, von Luft- bis hin zu Flüssigkeitskühlung, um die optimale Betriebstemperatur sicherzustellen.
Stromversorgung und Ausfallsicherheit:
Da Rechenzentren kontinuierlich verfügbar sein müssen, verfügen sie über redundante Stromversorgungssysteme und Notstromlösungen wie Dieselgeneratoren oder Batteriepuffer (USV, unterbrechungsfreie Stromversorgung), die bei Stromausfällen im Hauptnetz einspringen. Zusätzlich sind kritische technische Komponenten doppelt oder mehrfach vorhanden, um im Falle eines Defekts unmittelbar auf Ersatzsysteme umschalten zu können (Redundanz).
Netzanbindung und Datenaustausch:
Für schnelle Datenübertragungen und eine zuverlässige Anbindung an das Internet sowie internationale Datennetze verfügen Rechenzentren über Hochgeschwindigkeits-Glasfaserverbindungen. Die räumliche Nähe zu zentralen Datenknotenpunkten (sogenannte Internet-Exchanges) reduziert zudem Latenzen (Verzögerungen) bei der Datenübertragung erheblich.
Rechenzentren lassen sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden. Dazu zählen unter anderem:
Nähe zum Nutzer (z.B. zentrale Großrechenzentren vs. dezentrale Edge-Standorte)
Art der bereitgestellten Dienste (z.B. Cloud-Services, KI-Berechnungen oder Backup-Lösungen)
Größe und Skalierbarkeit (z.B. Hyperscaler mit extrem großem Kapazitäten)
Diese Einteilung hilft, die vielfältigen Funktionen und Anforderungen von Rechenzentren besser zu verstehen und einzuordnen. Im Folgenden sind die gängigsten Typen von Rechenzentren zusammengefasst:
Cloud-Rechenzentren: Flexible IT-Ressourcen über das Internet. Die Speicherung von Daten in Data-Clouds gehört heute zum modernen Arbeiten und sorgt beispielsweise dafür, dass auf Daten von verschiedenen Personen und Orten aus zugegriffen werden kann und diese gleichzeitig bearbeitet werden können.
Hyperscaler-Rechenzentren: Skalierbare Cloud-Infrastruktur mit globaler Reichweite. Hyperscaler betreiben sehr große Rechenzentren, die durch hohe Automatisierung, Energieeffizienz und weltweite Vernetzung gekennzeichnet sind. Sie bieten skalierbare Cloud-Dienste für eine Vielzahl von Nutzer:innen und Unternehmen – etwa zur Bereitstellung digitaler Plattformen, Anwendungen und datenintensiver Services.
KI- und High-Performance-Computing-Rechenzentren: Hochleistungsrechnen für KI und Forschung. KI-Anwendungen, z.B. Large Language Models, werden besonders effizient auf Grafik-Prozessoren betrieben. Rechenzentren, welche für das Trainieren von solchen KI-Anwendungen genutzt werden, sind mit diesen Prozessoren ausgestattet und werden auch für den laufenden Betrieb von KI-Anwendungen genutzt.
Edge-Rechenzentren: Dezentrale Datenverarbeitung für geringe Latenz. Edge-Rechenzentren bezeichnen kleinere Rechenzentren, die dafür näher am Anwender errichtet werden. Dies ermöglicht eine Reduktion der Übertragungswege und damit von Verzögerungen für Anwendungen, welche besonders schnell verfügbar sein sollen und ggf. auch von einer Vielzahl von Nutzern abgerufen werden.
On-Premises: Unternehmenseigene Infrastruktur mit hoher Kontrolle. Rechenzentren, die besonders sensible Daten oder Anwendungen ausführen, werden innerhalb von Unternehmensstandorten betrieben, z.B. in Banken und Versicherungen oder der Finanzverwaltung.
Colocation: Gemeinsame Nutzung einer sicheren Infrastruktur zur Vernetzung zwischen Datenanbietern. Das Internet und der Datenaustausch zwischen Anbietern erfordern eine physische Verbindung zwischen Servern von Anbietern, um eine Datenübertragung zu ermöglichen. So beispielsweise zwischen Internetservice-Anbietern.
Backup-/Disaster-Recovery: Sicherung und Wiederherstellung von Daten. Daten und Anwendungen, deren Sicherung und Einsatz besonders relevant sind, werden in Rechenzentren betrieben oder als Redundanz gesichert.
Wichtige Links
Stand und Entwicklung des Rechenzentrumsstandorts Deutschlandhttps://www.bmwk.de/Redaktion
Rechenzentrum der Finanzverwaltung NRWInformationen über das RZF | Finanzverwaltung NRW
Rheinisches Revier als zentrale Digital- und Quantenregionhttps://www.land.nrw/pressemitteilung/
Digitale Infrastruktur Koordinationhttps://www.wirtschaft.nrw/digitale-infrastruktur-koordination
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